Christoph Grubits

Interessensgebiete:
Sound, Komponieren, Videoschnitt

Bisherige Ausbildung:
– Bachelor Medientechnik

Absolvierte Praktika/Arbeitsstellen:
– PraktikumSteinHof Musikproduktion GmbH
– Assistent im Bereich Video


Projektübersicht

Semester 1 – Der Klang der Bühne

Mit der Wellenfeldsynthese wird eine virtuelle Bühne vor den Zuhörenden geschaffen, dessen Elemente individuell angepasst werden können. Das Schauspiel bewegt sich um die Person herum und beeindruckt mit einzigartigen Klangszenen. Das Projekt wird im Rahmen der Masterklasse Sound Design erarbeitet. Im Vordergrund stehen dabei die Relation zu verschiedenen Klangereignissen und die Möglichkeit diese zueinander in Szene setzen zu können. Die Umsetzung erfolgt mit 16 JBL-Lautsprechern und der Software Max 7, die über ein DAW-Plug-In angesteuert werden kann. Die Steuerung des Nutzer erfolgt über TouchOSC und ein iPad Air 2. Die Klangereignissen sind selbst gestaltet und komponiert worden und sollen zu dieser Einzigartigkeit beitragen. Vor allem die Möglichkeit sein eigenes Klangbild zu erstellen oder das eines anderen zu verändern, stellt ein interaktives Audioerlebnis dar.

Start- und Enddatum des Projekts:
10.10.2018 – 1.2.2019
Erlernte Skills:
Verkabelung eines Audiosystems, Max7-Kenntnisse, TouchOSC-Kenntnisse, Content Creation
Arbeitsleistung:
Lautsprecher-System verkabeln, Programmieren, Präsentation des Projekts, Konfiguration des Interfaces, Verarbeitung von OSC-Steuerdaten


Semester 2 – .Confrontation [DotConfrontation]

.Confrontation (gesprochen DotConfrontation) ist ein Web-Projekt, das als eigene Webseite veröffentlicht wird. Es beinhaltet Meinungen unterschiedlichster Menschen und ihrer Sichtweise wie wir diesen Planeten schützen können und ob es überhaupt was bringt. Dabei gibt es verschiedene virtuelle Streams der Meinungen und die gegenüberliegenden Fakten, die vom Nutzer zugeordnet werden sollen.

Das Projekt wurde bei der Veranstaltung Out Of The Box bei der Ars Electronica vom 5.–7. September 2019 präsentiert.

Link: https://DotConfrontation.at

Start- und Enddatum des Projekts:
4.2.2019 – 2.9.2019
Erlernte Skills:
Web-Kompatibilität zu 5.1-Surround, Dolby Atmos und MPEG-H getestet, HTML-/CSS-/JavaScript-Programmierung, Sprachaufnahme und -schnitt, Interviewführung, Faktenrecherche
Arbeitsleistung:
Ausarbeitung von Interviewfragen, Interviewführung, Beitragsschnitt, Web-Programmierung

Spatial Audio Browserkompatibilitäts-Tabelle

Semester 3 – Drei Schätze

Drei Schätze ist ein Filmprojekt, das von der Masterklasse Film & TV entwickelt wurde. Im Zuge des dritten Semesters wurde der Serienpilot gedreht und produziert.

Meine Aufgabe war es zusammen mit Magdalena Müller den Set-Ton aufzunehmen und an allen weiteren Audio-Postproduktionsschritten bis zur fertigen Dolby Atmos-Mischung zu arbeiten.

Das Projekt wird voraussichtlich im Herbst 2020 öffentlich präsentiert und zugänglich gemacht werden.

Das Drei Schätze-Projektteam
Foto: Andreas Reiberger

Start- und Enddatum des Projekts:
23.8.2019 – 18.6.2020
Erlernte Skills:
Arbeiten als Set-Tonmeister, Foley-Aufnahme, Dolby-Atmos-Mischung, Re-Rendering
Arbeitsleistung:
Set-Ton, Tonbearbeitung, Sprachaufnahme, Foley-Aufnahme, Dolby-Atmos-Mischung, Mastering, Re-Rendering für Stereo/5.1/7.1.2


Wissenschaftliche Arbeiten

[Bachelorarbeit 1]

Titel: PA-Setups und -Komponenten

Thema: Beschallungsanlagen für Publikum

Inhalt: In dieser Arbeit geht es um die verschiedenen Konzepte und Komponenten der Publikumsbeschallung (engl. Public Adress = PA). Es zeigt die verschiedenen Arten Lautsprecher in einem Veranstaltungsraum zu positionieren sowie welche Art von Lautsprechern benutzt werden. In dieser Arbeit wird die Grundstruktur der PA erläutert um eine Grundidee der Struktur zu bekommen und wie sie optimiert werden kann.

Dabei ist es wichtig PA in elektroakustische Systeme (ELA) und Public Adress (PA) zu unterteilen. Erstere verstärken nur die Sprache ohne dabei die richtungsgetreu zu sein, während letztere für Musik verwendet wird, bei der die Richtung wichtig ist.

Es gibt verschiedene Konzepte für PA, wobei keines davon die ultimative Lösung darstellt. Je nach Musiker, Instrumente und Veranstaltungsstätte können die verwendeten Methoden variieren, um Probleme mit der Lautstärke, der Klangfarbe, der Rückkopplung und der Verzerrung zu minimieren. Indem Line-Arrays, Bass-Arrays und Delay-Lines verwendet werden, kann der Schalldruck ganz vorne beim Publikum angenehm gestaltet werden indem die Beschallung homogener gestaltet wird.

Allerdings sind Lautsprecher nicht die einzigen Komponenten, die dabei eine Rolle spielen. Diese Arbeit beschäftigt sich auch mit den verschiedenen Komponenten, die in der Signalkette im PA-Equipment hängen. Zudem benötigen Musiker auch eigene Lautsprecher, weshalb es entweder Monitore auf der Bühne gibt oder ein In-Ear-Monitoring.

Verfassungszeitraum: 25.3.2017 – 30.6.2017
Betreuung durch: DI Franz Zotlöterer


[Bachelorarbeit 2]

Titel: Audio-Datenkompression mit Spektralbandreplikation

Thema: Spektralbandreplikation (SBR)

Inhalt: Die Spektralbandreplikation (SBR) ist eine Erweiterung bestehender Audio-codierungen mit der Absicht geringe Bitraten ohne wahrnehmbare Qualitätsverluste zu ermöglichen und die Datenrate bei gleich empfundener Qualität zu reduzieren. In dieser Arbeit werden die Funktionsweise und die Auswirkung von der SBR beschrieben und näher untersucht.

Die SBR führt durch die Rekonstruktion von hochfrequenten Signalanteilen zu Frequenzverschiebungen bei Obertönen. Das kann zu Tonhöhenschwankungen, Schwebungen und Rauschen führen.

Im direkten Vergleich mit gleichen Bitraten zwischen mp3 bzw. AAC und dem SBR-verwendeten HE-AAC zeigt sich, dass die HE-AAC-Codierung mehr hochfrequente Signalanteile speichern kann. Dadurch wird ein vollerer Frequenzbereich gewährleistet, der dem Originalsignal bei geringen Bitraten bei weitem näher kommt als Codierungen ohne die SBR.

Ein Hörvergleich mit Musik und Sprache zwischen mp3 und HE-AAC zeigt, dass HE-AAC trotz geringerer Bitrate als qualitativ gleichwertig empfunden wird. Ist die Bitrate der mp3 viel größer als HE-AAC, wird mp3 als qualitativ besser empfunden.

Die SBR ermöglicht geringere Bitraten trotz gleicher wahrgenommener Qualität. Die SBR ist umso effizienter, je weniger Bits zur Verfügung stehen. Spielt die Bitrate keine Rolle, weisen andere Codierungen wie AAC mit maximaler Bitrate eine weitaus bessere Qualität auf, die einem nicht verlustbehaftet komprimierten Signal viel näher kommt.

Verfassungszeitraum: 1.9.2017 – 14.5.2018
Betreuung durch: DI Franz Zotlöterer


[Masterarbeit]

Titel: Datenreduktion mit dem AV1-Videocodec im Vergleich zu H.265

Thema: AV1-Videocodec

Inhalt: 

Im Videobereich benötigen digitale Systeme Methoden, bei denen die übertragenen Daten verringert werden. Dabei werden Codierungsverfahren verwendet, die Daten verlustfrei oder verlustbehaftet reduzieren. Vor allem verlustbehaftete Codierungen, die Daten mit irreversiblen Methoden reduzieren, ohne an wahrgenommener Qualität zu verlieren, finden heutzutage im Online-Bereich Anwendung. Für die Codierung gibt es unterschiedliche Codecs, die bestimmten wie und mit welchen Mitteln (Tools) Daten verringert werden.

Einer der derzeitigen Standards zur Videocodierung ist der H.264-Codec, der im Internet weit verbreitet ist. Seine Nachteile sind, dass er nicht quelloffen ist und jede Verwendung lizenziert werden muss. Dessen Nachfolger H.265 bietet weitere Verbesserungen in der Codierung mit 30 Prozent Dateneinsparung, ist aber ebenso wenig quelloffen und lizenzfrei, da weiterhin Lizenzgebühren durch unterschiedliche Patente anfallen. Dadurch ist die Adaptierungsrate noch sehr gering. Deshalb wurde ein neuer Standard namens AOMedia Video 1 (kurz AV1) entwickelt, der das ändern soll.

Im September 2015 begann die Alliance for Open Media (AOM) mit der Entwicklung einer Alternative. AV1 wurde am 28. März 2018 finalisiert und öffentlich zugänglich gemacht. Ziel ist es eine neues modernes Codierungsverfahren für Endkonsumenten anbieten zu können. Der Fokus liegt vor allem auf der lizenzfreien und quelloffenen Implementierung. Gleichzeitig ist AV1 in seiner Datenkompression effizienter als H.264 und H.265. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass er sowohl softwareseitig als auch mittlerweile hardwareseitig implementiert wird. Dadurch ist kann die Adaptierungsrate im Laufe der Zeit verbessert werden und die Multi-Plattform-Kompatibilität verbessert werden, sodass Videostreams nur eine AV1-codierte Datei benötigen und nicht jede Plattform einen eigenen Codec.

Diese Arbeit in Kooperation mit dem ORF befasst sich mit dem Codec der Zukunft für die ORF TVthek. Derzeit wird auch hier H.264 für 4K UHD-Übertragungen genutzt. Um sowohl Kosten als auch übertragene Daten einzusparen, wird der Nachfolger H.265 im Rahmen der Arbeit evaluiert und mit dem AV1-Codec für die Nutzung in der TVthek verglichen. Während H.265 bereits beim ORF im Gespräch ist, wurde AV1 noch nicht näher in den Fokus gerückt.

Verfassungszeitraum: 1.3.2020 – aktuell
Betreuung durch: DI Mathias Husinsky
Zweitbetreeung durch: DI Mario Zeller