ÜBER MICH
Ich heiße Luka Fehrmann und studiere sowohl an der FH St. Pölten als auch an der HAW Hamburg für meinen Dual Degree. Der Großteil meiner Projekte ist daher in meiner Zeit in Hamburg entstanden. Vor meinem Masterstudium habe ich einen B.Sc. in „Materialwissenschaften und Werkstofftechnik“ an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg erlangt. Da ich parallel zum Bachelor-studium bereits viel berufliche Erfahrung mit Musikproduktion und Veranstaltungstechnik gesammelt habe und sich so mein Interesse im Bereich Sound und Raumakustik weiterentwickelt hat, habe ich mich anschließend für einen Masterstudiengang in dieser Fachrichtung entschlossen.
Mit Sounddesign und Musikproduktion beschäftige ich mich nun seit über 10 Jahren. Durch Solo-Projekte und meine Mitgliedschaft in mehreren Bands (Flying Penguin, Ferge X Fisherman) habe ich mittlerweile ein großes Repertoire an Veröffentlichungen vorzuweisen (insgesamt drei EPs und drei Alben) und bin an mehr als 60 gemeldeten Werken beteiligt, die im Radio, Fernsehen und Kinofilmen zu hören sind. Darüber hinaus habe ich diverse Alben gemischt und Musikvideos vertont.
Mein Interesse liegt vor allem in den Bereichen Spatial Audio, Raumakustik und Musikproduktion. Eine Auswahl meiner Projekte findet sich hier.
PROJEKTE
Bering Automatic (extern)
Im Herbst 2022 habe ich für einen Werbespot des dänischen Uhrenherstellers Bering die Musik geschrieben und das Sounddesign übernommen. Der Clip hat ein Länge von 40 Sekunden, wobei es auch kürze Fassungen für Social Media oder andere Platzierungen gibt.
Als Hauptinstrument der Komposition habe ich mich für einen Flügel entschieden, der ein zügiges Arpeggio spielt um die schnellen Schnitte im Bild zu unterstreichen. Ab etwa der Hälfte setzt als steigerndes Element ein Glockenspiel ein. Hin und wieder eingesetzte Streicher-Swells erzeugen zusätzliche Spannung und unterstützen Übergänge im Bild.
Da die Mechanik bei dieser Uhr im Vordergrund steht habe ich den Beat aus verschiedenen „Tick“- und „Klick“-Geräuschen zusammengesetzt. Verwendete Klänge waren z.B. eine Standuhr, das Klackern von einem Fahrrad, Zahnräder oder das Aufziehen einer alten Uhr.
Das Sounddesign soll die jeweiligen Situationen im Spot verdeutlichen, besonderen Fokus habe ich dabei auf die Hintergrundgeräusche gelegt, wie z.B. Gespräche und ein klingelndes Telefon im Büro oder entfernte Unterhaltungen auf einem öffentlichen Platz.
Die Schritte, das Rascheln der Decke oder auch das Tippen auf der Laptop-Tastatur habe ich im Foley-Studio aufgenommen.
Berry Hunt Survivor (extern)
Berry Hunt Survivor ist ein Indie-Game, entwickelt von zwei Informatik-Studenten der Universität Hamburg. Die Veröffentlichung des Spiels ist für dieses Jahr geplant und eine Vorschau des Spiels ist bereits auf dem Spiele-Marktplatz Steam verfügbar. (Link zum Spiel)
Das Spiel ist im Pixelart Stil alter Nintendo oder Konsolen-Spiele und ich wurde für die Komposition des Soundtracks und das Sounddesign angefragt. Um den visuellen Charakter des Spiels zu unterstreichen, habe ich mich dafür entschieden, den Soundtrack im 8-Bit Stil zu gestalten und Melodien, Drums und Akkorde eher minimalistisch zu halten.
In dem Spiel geht es um Oma, der von dem bösen Francis ihre Marmelade geklaut wurde. Das Ziel des Spiels ist es genug Beeren zu sammeln um die Marmelade erneut zu kochen. Natürlich gibt es dabei eine Hindernisse, wie z.B. eine Horde von Feinden, die es zu besiegen gilt und ein Boss-Fight am Ende von jedem der drei Level. Eine genauere Erklärung liefern die Entwickler in einem Video. (Link zum Video)
Das Sounddesign hat sich vor allem auf die verschiedenen Fähigkeiten im Spiel beschränkt. Neben klassischen „Swoosh“-Sounds für den Einsatz von einem Schwert über Feuerbälle, Eisblitze oder Giftwolken. Um den Retro-Stil auch in den funktionellen Sounds beizubehalten habe ich die Freeware Bfxr und ChipTone zur Klangerzeugung verwendet und diese anschließend angepasst.
Für die Komposition des Soundtracks habe ich mit der DAW Ableton Live gearbeitet und für die Drums Sounds der 808 oder 909 Drum Machines genutzt. Um den Stil alter Spielekonsolen zu imitieren habe ich unter anderem mit Bitcrush-Effekten gearbeitet.
Der Soundtrack besteht aus insgesamt sieben Songs, jeweils für das Menü, die drei Level und für die drei Endboss-Kämpfe. (Playlist mit Gameplay und allen Songs)
Das Sounddesign besteht aus 18 funktionellen Klängen für die verschiedenen Fähigkeiten und Menü-Sounds für z.B. das Klicken von Buttons.
Bandprojekt Ferge X Fisherman (extern)
Im Jahr 2018 habe ich zusammen mit meinem Freund Kolja Pribbernow das Projekt „Ferge X Fisherman“ ins Leben gerufen. Wir machen Musik in den Genres Jazz, Hip Hop und RnB und haben als festen Bestandteil für unsere Album-Produktionen die 4-köpfige Jazz-Band Nujakasha mit dabei. Kolja schreibt die Texte und ich produziere die Beats, meist mit einer Drum Machine wie der Akai MPC und MIDI-Keyboards. Die Vorproduktion liegt hier komplett bei mir und Kolja. Im zweiten Schritt gehen wir mit der Band ins Studio, um die Songs gemeinsam zu finalisieren.
Für das neue Album der Band haben wir zwei Produktions- und Recording-Phasen, für jeweils eine Woche, im Tonstudio der HAW verbracht. Ich habe dabei die komplette Mikrofonierung, Aufnahme und Mischung des Albums übernommen. Hier ein Überblick der aufgenommenen Instrumente: Schlagzeug und Percussion, Gitarre, Bass, Rhodes, Nord Keyboard, Flügel, Geige und Vocals.
Die anschließende Mischung habe ich in der DAW Nuendo vorgenommen. Verwendete Plug-Ins waren von Herstellern wie z.B. Empirical Labs, Waves, Fabfilter, Soundtoys oder Arturia.
Ich habe das Album außerdem in Dolby Atmos gemischt und es wurde am 22.03.2024 über den Musikvertrieb The Orchard auf allen DSPs veröffentlicht. Das Streaming der Dolby Atmos Mischung ist über Apple Music, Tidal und Amazon Music möglich.
Die Stereoversion des Albums kann hier (kostenlos) angehört werden oder z.B. auf Spotify.
Flächenlautsprecher „de luud“ (extern)
Im Zuge des Design & Interieur-Wettbewerbs „Holz bewegt“ habe ich gemeinsam mit zwei Freunden aus den Bereichen Lehramt und Raumkonzept einen Flächenlautsprecher aus Holz entworfen und mich intensiv mit diesem Thema und den damit einhergehenden Problemen auseinander gesetzt.
Während bei gängigen Lautsprechertypen die Membran üblicherweise aus Papier oder Kompositmaterialien besteht, können Flächenlautsprecher (engl. flat panel speaker) unabhängig von einer klassischen Membran Klang erzeugen. Dazu wird ein Exciter bzw. Biegewellenwandler an ein Panel angebracht und versetzt dieses in Schwingung. Das Panel erfüllt so die Funktion der Membran und sorgt für die Weitergabe des Schalls an die umliegende Luft.
Der Klang des Panels ist außerdem stark abhängig von dessen Abmessungen und der gewählten Geometrie [1]. Grundsätzlich nimmt die Darstellung tiefer Frequenzen mit abnehmender Dimension der Holzplatte ab. Eine zu hohe Stärke der Platte verhindert zudem die Anregung der Oberfläche und so die Ausbreitung der Schwingung.
Das finale Panel wurde mit einer Breite von 62 cm, einer Länge von 100 cm und einer Stärke von 1 cm dimensioniert und in einem Holzrahmen freischwingend aufgehängt. Um die Auswirkungen der Geometrie und Maße der Platte zu bestimmen wurde zusätzlich ein quadratisches Panel mit den Maßen 50 cm x 50 cm und einer Stärke von 1 cm zugeschnitten. Die Kanten und Ecken wurden abgerundet und die Oberfläche mit Leinöl behandelt.
Anschließend wurde der Frequenzgang der Panele gemessen. Hierfür wurde das Messmikrofon Beyerdynamik M1 und das zugehörige Kalibrierungsprofil verwendet um ein möglichst präzises Messergebnis zu erhalten. Die Messung wurden in einem reflexionsarmen Raum mit der Software Room EQ Wizard durchgeführt. Die Holzpanele wurden mit einem Abstand von 41 cm zur Wand freischwingend aufgehängt.
Zur besseren Wandmontage des Flächenlautsprechers wurde ein Holzrahmen gebaut, in dem das Panel freischwingend und ungedämpft befestigt werden kann. Abb. 3 zeigt den Frequenzgang des Panels ohne (gelb) und mit Rahmen (rot). Zu erkennen ist eine erneute Abnahme der tiefen Frequenzen, was vermutlich durch vermehrte Reflexionen und Phasenauslöschungen im Rahmen hervorgerufen wird.
Aus diesem Grund wurde eine zusätzliche Aufhängung gebaut, welche es ermöglicht das Panel aus dem Rahmen herauszuklappen und so die durch den Rahmen hervorgerufenen Probleme zu umgehen (siehe Abb. 4).
Trotz der breiten Frequenzwiedergabe, vor allem beim ungerahmten Panel, sorgen harmonische Verzerrungen für eine Minderung der Klangqualität.
Abschließend lässt sich sagen, dass mit einer geeigneten Dimensionierung und Materialauswahl ein erstaunlich breiter Frequenzgang ermöglicht werden kann. Die Verwendung von Holz sorgt zusätzlich für eine gewisse Färbung des Klangs und ist besonders für die Abbildung von akustischen Instrumenten wie Geige oder Gitarre, aber auch von Sprachaufnahmen geeignet. Trotzdem ist die Wahl der optimalen Geometrie sehr schwer zu berechnen, wegen der Vielzahl an inkonstanten Faktoren, wie z.B. der inhomogenen Dichteverteilung durch äußere Einflüsse beim Wachstum oder Defekten in der Materialstruktur.
Link zum Wettbewerb: https://www.holzbewegt.info/design/de-luud-lautsprecher/
Rauris – An Audio-Visual Journey
Mein Semesterprojekt an der FH St.Pölten.
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